Family Dinner (Filmkritik)

Die übergewichtige Simmi verbringt die Osterferien am Bauernhof ihrer Ex-Tante Claudia, wo sie hofft, etwas abnehmen zu können. Die Tante und ihre neue Familie entpuppen sich als etwas seltsam. Und da der Bauernhof noch renoviert wird, muss sich Simmi das Zimmer mit Sohn Filipp teilen, der nicht sehr begeistert ist. Und während Tante sich um Simmis Diät kümmert, brät sie der neue Onkel an und schreit Filipp um Hilfe…

Autor und Regisseur Peter Hengl präsentiert uns einen langsam in die Gänge kommendes Kammerspiel mit einer Prise schwarzem Humor und überzeichneten Charakteren. Nach und nach erscheint die Verwandtschaft seltsamer zu werden.

Dabei nimmt sich Hengl Zeit für seine Charaktere, auch wenn keiner so wirklich Sympathien aufbauen kann. Sohn Filipp wird überfürsorglich bemuttert und leidet unter der strengen Fuchtel seiner Eltern, die ihm das Essen vorschneiden, ihn von Freunden fernhalten, sein Handy kontrollieren und auch zur Züchtigung auch die ein oder andere Watschn verteilen. Ein Psychiater hätte mit der Familie ein Leben lang ausgesorgt.

Auch Simmi merkt relativ schnell, dass die „iss gar nix“ Diät ihrer Tante nicht gut ist. Ihr Onkel wird dazu auch genötigt. Die ganze Familie ist gereizt und auch Filipp lässt seinen Frust an dem Gast aus. Die Darsteller machen ihre Sache dabei recht gut und überzeugen in ihren Rollen.

Die Szenerie in dem Vierkanter ist gut umgesetzt, auch die Umgebung versprüht eine angespannte Atmosphäre. Und diese Anspannung zieht sich durch den ganzen Film. Gelegentlich fragen wir uns wie deppat die Mutter noch werden kann und verstehen, warum sie ihr erster Mann verlassen hat. Erst am Ende versucht uns Hengl mit einer zu erwartenden Wendung zu schockieren.

Langsam entwickelt sich Hengls Film zu dem was er eigentlich sein will. Dabei hätte gerade der Folkloreteil Potential für mehr.

Bewertung: 3 von 5.

Wir bedanken uns bei public insight für die freundliche Unterstützung.

Hier könnt ihr die DVD kaufen.

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