Das Lehrerzimmer (Filmkritik)

Carla Novak ist erst seit kurzem Mathe- und Sportlehrerin auf einem Gymnasium. Seit geraumer Zeit passieren in der Schule immer wieder Diebstähle und die Schulleitung verdächtigt einen ihrer Schüler, den sie kurzerhand aus dem Unterricht raus fischen und die Eltern herzitieren. Carla ist über die Methoden ihrer Kollegen schockiert.

Sie beschließt, der Sache selbst auf den Grund zu gehen und lässt während einer Stunde ihre Laptopkamera im Lehrerzimmer laufen, wo sie auch einen Diebstahl filmt. Die beschuldigte Sekretärin streitet den Vorfall ab. Die Videoaufnahme im Konferenzzimmer ist rechtlich problematisch, und es kommt zu einem Aufruhr der Eltern…

Autor und Regisseur Ilker Catak führt uns an eine fiktive deutsche Schule und zeigt uns den Schulalltag aus Sicht einer jungen Lehrerin, die durch ihre Initiative, um ihre Schüler zu schützen, Mechaniken in Gang setzt, die die Situation immer schlimmer machen. Dabei greift Catak auf Themen wie Mobbing oder Rassismus auf.

Den Alltag stellt er teilweise realistisch dar. Eltern machen die Lehrer für schlecht Noten verantwortlich. Schüler wie auch Lehrer wirken sehr authentisch und die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die Darsteller überzeugen in ihren Rollen, auch die Jugendlichen machen ihre Sache recht gut. Sogar die kleinen Nebenrollen passen gut in die Geschichte.

Das Set ist gut ausgestattet und wirkt authentisch. Der Musik gelingt es das bedrückende Gefühl zusehends zu verstärken. Verzweiflung macht sich in unserer Protagonistin breit als die Situation von Tag zu Tag schlimmer wird und die die gestarteten Dynamiken nicht mehr aufhalten kann. Catak lässt uns selbst auch Raum um über die gezeigten Praktiken nachzudenken.

Ein sehr gelungenes Drama aus dem Schulalltag mit einer interessanten Geschichte.

Bewertung: 4 von 5.

Wir bedanken uns bei public insight für die freundliche Unterstützung.

Hier könnt ihr die DVD kaufen

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