Im Jahr 2069 erinnert sich der sterbende Regent Alfredo von Portugal an seine Jugend und seine Zeit bei der Feuerwehr. Die Idee dazu hatte er, als das Land unter schrecklichen Waldbränden litt. Schon bald findet er sich in einer komplett anderen Welt wieder. Entfernt vom angestaubten Hof, trifft er nun auf Menschen aller Gesellschaftsschichten, findet Freundschaft und gar Liebe…
Kritik:
Regisseur und Autor Joao Pedro Rodrigues liefert uns einen kompakten und überaus interessanten Beitrag abseits des Mainstreams. Er zeigt einen jungen Prinzen, der in die Welt hinaus geht um zu lernen und zu leben.
So beobachten wir ihn uns eine aristokratische Familie zu beginn, wie sie relativ distanziert am Frühstückstisch sitzen und über das Leid im Land sinnieren, dabei teilweise auch recht angestaubte Ansichten vertreten, oder eben mal Gretas Rede zum Besten geben. Rodrigues lässt seine Protagonisten dabei auch direkt in die Kamera blicken, um zu verdeutlichen, dass ihnen bewusst ist, dass sie beobachtet werden.
Bei der Feuerwehr geht’s dann schon offener und bunter zu. Unser Prinz trifft hier auf diverse Kulturen und Gesellschaftsschichten, die er am Hof nicht kannte. Die Menschen gehen hier offen mit sich und ihren Körpern um, und das ganz ohne Scham. Die Hauptfrau der Truppe fordert Disziplin und bringt Struktur in den Haufen. Dabei beobachten wir die Protagonisten beim Training und erleben wie unser Prinz seinem Ausbilder näher kommt.
Rodrigues verarbeitet Kunst und Kultur in seinem Film. So lässt er Papageno singen, als Prinz Alfredo auf den bunten Haufen Feuerwehrleute trifft. Die Männer stellen leicht oder gar nicht bekleidet berühmte Bilder nach und lassen den royalen Kunststudenten Titel, sowie Maler raten.
Die Darsteller überzeugen in ihren Rollen, die mehr künstlerischen Ausdruck als gesprochenen fordern. Sie sind nicht schüchtern und setzen ihre Körper gekonnt in Szene. Für die Sexszene müssen dann allerdings Latexdildos ran, was ein wenig die Stimmung trübt, aber genauso kunstvoll in Szene gesetzt ist, wie der Rest des Films.
Fazit:
Eine kunstvolle und recht kompakte Betrachtung unserer Gesellschaft mit feschen Darstellern.