Teenager Maik kommt aus einer gutbürgerlichen Familie. Vater, Bauunternehmer, verbringt mehr Zeit im Job. Mutter, Berufsalkoholikerin, fährt jeden Sommer auf Entzug. In der Klasse ist Maik eher der Außenseiter, so bleibt seine Schwärmerei für die Mitschülerin Tatjana auch ungehört.
Eines Tages wird Tschick in die Klasse versetzt und neben Maik gesetzt. Der Junge kommt ursprünglich aus dem tiefsten Russland und ist meist im Unterricht betrunken, aber dennoch bekommt er gute Noten. Die Schüler können ihn nicht leiden, es gehen Gerüchte um, Tschicks Familie gehöre zur russischen Mafia.
Als das Schuljahr zu Ende geht, werden alle Schüler außer Maik und Tschick zu Tatjanas Party eingeladen. Als könnte es nicht schlimmer werden, verabschiedet sich sein Vater mit der Sekretärin und die Mutter in die Entzugsklinik. Plötzlich steht Tschick mit einem geborgten Lada vor der Tür und überredet Maik zu einem Roadtrip in die Walachei…
Kritik:
Fatih Akin nimmt uns in dieser Romanverfilmung auf einen Roadtrip durch die deutsche Pampa mit, wo unsere beiden Protagonisten, neben skurrilen Menschen vor allem sich selbst finden und schön langsam erwachsen werden.
Das ungleiche Paar hat anfangs nur die Beliebtheitswerte an ihrer Schule gemeinsam, kommen sie doch aus verschiedenen Welten. In Maiks Familie rennt gar nix rund, die Eltern sorgen sich nicht um ihn. Von Tschicks Familie erfahren wir nicht viel, außer dass sein Großvater in der Walachei lebt, den er ja auch besuchen will. Auf ihrer gemeinsamen Reise wachsen die beiden zusammen und über sich hinaus. Akin nimmt sich dabei viel Zeit um die Charaktere zu entwickeln und die beiden jungen Darsteller machen ihre Arbeit sehr gut.
Die sonnengetränkte ostdeutsche Landschaft ist gut in Szene gesetzt und vermittelt Wärme, die die beiden Jugendlichen zuhause scheinbar nicht haben. Der Roadtrip macht Spaß und Akin legt auch ordentlich Tempo rein. Dennoch gibt es auch ruhige Momente, die den Charakteren gewidmet sind. Die Musik passt auch gut zu den gezeigten Szenen. Bemerkenswert ist vor allem, was der alte Lada so alles aushält.
Fazit:
Eine gelungene Geschichte übers Erwachsenwerden mit einer gelungenen Prise Humor und sympathischen Charakteren.