Dark Glasses – Blinde Angst (Filmkritik)

In Rom treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Er erdrosselt Prostituierte mit einer Chellosaite. Auch Diana gerät in den Fokus des Mörders, welcher sie während der Verfolgung in einen Verkehrsunfall verwickelt, woraufhin Diana das Augenlicht verliert und der kleinen Chin seine Eltern verliert.

Gemeinsam mit der Sozialarbeiterin Rita versucht Diana wieder ins Leben zu finden. Von Schuldgefühlen geplagt sucht sie den Kontakt zu dem Jungen, der seit dem Unfall in einem Kinderheim lebt. Dieser möchte dort nicht bleiben und folgt Diana nachhause. Er möchte bei ihr auf seine Mutter warten, die seit dem Unfall im Koma liegt.

Doch so einfach gestaltet sich die Sache nicht, da Chin weggelaufen ist, wirft die Polizei Diana Kindesentführung vor. Als die Beiden vor der Polizei fliehen, stellt ihnen auch der Serienmörder wieder nach…

Kritik:

Dario Argento läutet seinen jüngsten Film, der zehn Jahre nach seinem letzten produziert wurde, mit einer Sonnenfinsternis ein. Schon im Mittelalter glaubten die Menschen, dass das Verschwinden der Sonne Unheil ankündigt. Und so ergeht es auch unserer Protagonistin (Ilenia Pastorelli), die seit dem kein Glück mehr zu haben scheint, und fortan in der Finsternis um ihr Überleben kämpfen muss.

Und in der Dunkelheit lauert beim Meister des Giallos der Tod. Schon früh im Film wird Diana in die Opferrolle gedrängt, ihres Augenlichts beraubt befindet sie sich stets in Gefahr. Argento schraubt nach dem Unfall das Tempo runter. Wir begleiten die Erblindete auf ihren ersten Schritten zurück ins Leben. Asia Argento beschert uns einen Gastauftritt als Sozialarbeiterin. Diana lernt mit Stock und Blindenhund umzugehen. Zeit genug um sich an die anderen Sinne zu gewöhnen und in Schuldgefühlen zu schwelgen.

Der Kontakt zu dem Jungen ist schnell hergestellt und dieser stellt sich später als wichtiger Begleiter heraus, wodurch die junge Frau nicht allein ihrem Schicksal überlassen wird. Argento handelt Chins Verlust mit einem kurzen, verärgerten Gefühlsausbruch ab, mehr gönnt er ihm nicht. Dabei ist sein Vater gestorben und die Mutter liegt im Koma.

Vom Mörder sehen wir, wie von Argento gewohnt, anfangs nicht allzu viel. Er gewährt uns einen Einblick in kleine Details. Zum Beispiel läuft der Film Maniac im Zimmer des Killers. Nach einer Stunde ist aber seine Identität geklärt, was uns aber ein Wenig die Spannung nimmt. Sein Motiv bleibt allerdings unklar, frühe Andeutungen lassen es zwar erahnen, doch spricht es Argento nicht aus.

Doch Spannung bleibt zum Glück noch genug, und die konstante Dunkelheit, der Film spielt größtenteils nachts, trägt gut zur dichten Atmosphäre bei. Diana befindet sich nach der kurzen Ruhephase wieder konstant in Gefahr. Und dabei muss sie auch auf das Kind aufpassen. Leider hält sich Argento mit der ein oder anderen unnötigen Szene auf und driftet gelegentlich ins Unlogische.

Die Musik erinnert mit den Syntiklängen and die Hochzeit des Giallos, doch kommt sie an Goblin nicht ganz ran. Bei den Morden gibt uns Argento Gewohntes und Blut. So ist der Eröffnungsmord sehr grafisch umgesetzt, danach schraubt Argento den Bluthahn mehr oder weniger zu und die Morde ähneln mehr denen der 80er.

Fazit:

Dark Glasses ist ein nostalgischer Giallo, der seine Stärken ausspielen kann, aber in andern Belangen schwächelt.

Bewertung: 3 von 5.

IMDB

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