Herr der Fliegen (1963 Filmkritik)

Als ein Krieg ausbricht werden Schüler evakuiert. So macht sich auch eine Jungen-Musikschule auf dem Weg in die Sicherheit. Doch stürzt ihr Flugzeug mitten im Pazifik ab und die Jungs können sich auf eine einsame Insel retten. Von den Erwachsenen hat leider niemand überlebt. Nach und nach finden sich die Kinder auf der Insel. Da Rettung nicht so schnell in Sicht ist, beschließen sie einen Häuptling zu wählen und sich auf der Insel einzurichten.

Ralph wird Anführer der Gruppe, die für Unterkunft ist. Jack führt die Gruppe der Jäger an, die sich auch um das Leuchtfeuer kümmert, wobei sie ihre zweite Aufgabe nicht sehr ernst nehmen. Die Insel bietet reichlich Früchte und seltsamerweise leben hier Schweine. Nach und nach entzweit sich die Gruppe, und schon bald grassiert das Gerücht über eine Bestie, die auf der Insel wohnen soll…

Kritik:

Peter Brook verfilmte William Goldings Roman und Sozialstudie. Golding hält der Gesellschaft einen Spiegel vor, indem er eine Gruppe Jugendlicher auf einer Insel isoliert, die zu Beginn eine demokratische Ordnung etabliert. Ein Anführer wird gewählt und sprechen darf, wer eine große Muschel in den Händen hält.

Zusehends entzweit sich die Gruppe, da der Anführer des Jägerstrupp, Jack, lieber der Häuptling geworden wäre und ständig versucht Rlaphs Autorität zu untergraben. Auch stört Jack, dass sich Ralph ständig um den fetten Jungen, den alle Schweinchen nennen, sorgt. Während Jack uns seine Jäger das eigentliche Ziel, nämlich gerettet zu werden, aus den Augen verlieren, versucht Ralph die noch bleibende Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Doch wie immer funktioniert alles schlechter, wenn nicht alle am gleichen Strang ziehen.

Golding geht in seinem Roman noch weiter und lässt Jacks Gruppe der Anarchie verfallen. Er nutzt die Angst vor der Bestie, um mehr und mehr Jungs auf seine Seite zu ziehen. Bald sehen sie Bestien, wo gar keine sind und das Ganze erreichte eine schockierende Eigendynamik. Und jedes Handeln hat Konsequenzen. Bald wir die Stimme der Vernunft von grölenden Parolen übertönt

Brook verfilmte 60 Stunden schwarz/weiß Material und schnitt den Film dann auf 90 Minuten zusammen. So wirken manche Szenen ein wenig unterbrochen oder Zusammenhanglos. Musik setzt er sehr spärlich ein. Nicht alle Schlüsselszenen sind musikalisch unterlegt, das raubt den Szenen ein Wenig die Dynamik. Dennoch ist die Atmosphäre recht dicht und ein wenig Spannung kommt auf. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die jungen Darsteller machen ihre Sache recht gut.

Doch sollte dies nicht die einzige Adaption des Romans bleiben. 1990 erschien ein Remake des Films und auch auf viele andere Filme hatte Goldings Werk Einfluss. So finden wir Gemeinsamkeiten zum Beispiel in dem genialen Battle Royals oder den daraus kopierten Tribute von Panem. Aber auch die Simpsons widmeten dem Herrn der Fliegen eine Episode.

Fazit:

Peter Brook fing in seinem Werk den Roman gut ein und schuf eindringliche Bilder.

Bewertung: 4 von 5.

Hier könnt ihr die Blu-ray kaufen.

IMDB

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