Peking.Opern Sänger Yang Ke hat nicht viel Glück im Leben. Die Oper geht pleite und Gehalt gibt’s schon seit sechs Monaten keines. Aus der Not heraus verkauft er seinen bildschönen Körper für Aktfotografie und möchte eine Filmkarriere starten. Doch gerät er ständig an die falschen Leute und im fertigen Film sieht man ihn nur 30 Minuten nackt. Schließlich landet er in Hongkongs Unterwelt der Pornoindustrie und deren Abgründen.
Irgendwann hat er genug gespart um ein Bistro zu eröffnen. Er lernt einen Ausländer kennen und findet seine erste richtige Liebe. Yang Ke möchte ihm in sein Land folgen, doch dann holt ihn die Vergangenheit ein…
Kritik:
Der Hongkonger Regisseur Scud hat wegen seiner kontroversen Filme und deren expliziten Szenen bereits Kultstatus unter den LGBTQ Regisseuren erlangt. Mit seinem Film Adonis setzt er noch was drauf und huldigt der Schönheit des männlichen Körpers. Doch bleibt er auch seiner Linie treu und zeigt mit seiner Geschichte einige Abgründe auf.
Dem Protagonisten Yang Ke, vom feschen Adonis He gespielt, ergeht es wie so vielen in Scuds Filmen. Das Leben meint es nicht sonderlich gut mit ihm. Der schwule junge Mann wuchs ohne Vater auf, der Mutter ging es gesundheitlich nicht gut und sein Job brachte ihm auch wenig Glück. So wird er bald von dubiosen Pornoproduzenten ausgebeutet. Worunter neben seinem schönen Körper vor allem seine Seele leidet.
Immer wieder springt der Film von der eigentlichen Handlung zu Rückblenden aus Kes Kindheit zu Szenen aus seinen Pornofilmen. Scud gestaltet diese teils künstlerisch, teils schonungslos brutal. Wunderschöne, gut durchtrainierte Männer setzt er dabei nackt und in Großaufnahme in Szene und driftet auch manchmal in etwas pornografischere Aufnahmen. Manche wunderschön, andere schmerzlich schockierend, um der Handlung Nachdruck zu verleihen.
Die meist unerfahrenen Darsteller sind dabei offensichtlich nicht schüchtern, doch verrät Scud in einem Interview, dass es schon viel Arbeit und Geduld brauchte, damit sie sich vor der Kamera wohl fühlten. Sie machen auch darstellerisch ihren Job gut und verleihen den Charakteren die nötige Klasse. Mit Eric East castete Scud dein einzigen Darsteller, der wirklich schon in der Pornografie Erfahrungen sammeln konnte, dabei erfuhr Scud davon erst nach Vollendung des Films.
Scud lässt mit seinem Protagonisten auch den buddhistischen Glauben in den Film einfließen. So fürchtet sich das Kind Yang Ke vor der Hölle und erlebt sich im Leben bis er 30 wird. 30 ist im Leben eines Schwulen eine schmerzliche Grenze, und das erfährt der fesche Yang Ke auch auf ziemlich schockierende Weise, aber mehr verrate ich hier nicht. Mit 30 sollte auch der Punkt im Leben erreicht sein, wo man weiß was man will.
Die Sets sind zweckmäßig und wirken teils schmuddelig, was gut zum Film passt. Die nackten Männer stechen als Schönheiten aus dem Abgrund heraus. Die Musik im Film ist nicht sonderlich erwähnenswert. Doch passt sie zu den gezeigten Szenen.
Fazit:
Scud gewährt uns einen schonungslosen Einblick in die Pornobranche und das Schicksal eines jungen Mannes, verwöhnt uns mit wunderschönen nackten Körpern und schockiert uns gleichermaßen.