Frankenstein (Filmkritik)

In einer Nacht und Nebel Aktion gräbt der Wissenschaftler Baron von Frankeinstein mit seinem Gehilfen eine frisch bestattete Leiche aus und nimmt sie mit in sein Labor. Unterwegs sammeln sie noch einen Gehängten ein, doch dessen Gehirn ist unbrauchbar. Also wird der Assistent ausgeschickt um kurzerhand eines aus der nahen Universität zu fladern. Eben von dieser ist Dr. Frankenstein geflogen, da er mit seiner Forschung, Leben neu zu erschaffen, Gott gelästert hätte.  

Mit Hilfe eines Blitzes gelingt das Experiment. Doch der aus verschiedenen Leichenteilen zusammengesetzte Wiedererweckte hat seine Menschlichkeit eingebüßt. Im Affekt tötet er Frankensteins Lehrmeister und flieht…

Kritik:

1931 griff Hollywood Regisseur James Whale Mary Shelleys Novelle auf und hauchte Frankensteins Geschichte tonfilmisches Leben ein. Dabei kann er den Charme des Werkes nur teilweise erhalten. Und um das Publikum vor der kommenden Geschichte zu warnen, schickte Whale einen Sprecher vor, um den Film auf der Leinwand anzukündigen, denn vor 90 Jahren war der geneigte Kinogänger noch nicht so abgehärtet, und es war auch gerade die Zeit der Großen Depression.

Dabei entgeht Whale allerdings die Kernaussage des Romans. Denn eigentlich ist dieser mehr ein Drama als eine Horrorgeschichte. Der Zwiespalt des Monsters wird im Film ausgelassen, auch wenn mit Boris Karloff der richtige Mann für die Rolle gefunden wurde, bleibt ihm kein Raum für die Hinterfragung seiner Existenz, oder Frankensteins Zweifel. Leider sind auch manche Szenen eher oberflächlich behandelt, so dass nicht ausreichend Dramaturgie entstehen kann.

Frankenstein selbst wird etwas Zeit gewährt, um sich und seine Familie vorzustellen. Wir lernen auch seinen Vater und die Verlobte kennen, die ihn dann zur Hochzeit führt, was einen fröhlichen Moment des Filmes darstellt. Ansonsten ist die Stimmung angespannt, was zum Teil durch die gelungene Ausstattung, und die genial eingefangenen und perfekt ausgeleuchteten Bilder in schwarz/weiß, erreicht wird. Auch das Make up des Monsters ist sehr gelungen und schrieb Geschichte.

Die Darsteller tragen ihren Teil zum Erfolg bei. Der sehr früh verstorbene Colin Clive überzeugt als Baron von Frankenstein junior. Ursprünglich sollte Bela Lugosi Frankensteins Monster spielen, doch Whale entschied sich kurzfristig für Karloff, was diesem den Weg zur Ikone ebnete. Und die Wahl war durchaus gut, denn Karloff macht seine Sache recht gut.

Fazit:

Ein gelungener Grundstein einer Ikone, wenn auch mit ein paar Schwächen.

Bewertung: 4 von 5.

Wir bedanken uns bei Koch Media für die freundliche Unterstützung.

3 Kommentare zu „Frankenstein (Filmkritik)

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