
Nach dem Tod seiner Frau ist das Verhältnis von Feuerwehrmann Stein zu seiner Tochter Elise eher angespannt. Die neue Freundin macht die Situation nicht besser. Stein hofft, dass die beiden Frauen sich beim kommenden Weihnachtsfest näher kommen, doch Elise kommt mit der Situation nicht klar und steigt in den nächsten Bus nach Oslo.
Während sie mit dem Bus durch einen Tunnel fährt, verunglückt dort ein Tankwagen und blockiert beide Fahrspuren. Als der Notruf bei der Feuerwehr eingeht, wird Stein aus dem Urlaub zurückgerufen um beim Einsatz zu helfen. Da das Wetter immer schlechter wird und der Tanklaster zu explodieren droht, spitzt sich die Lage immer mehr zu…
Kritik:
In Norwegen gibt es über 1000 Tunnel. Leider sind nicht alle auf dem neuesten Sicherheitsstandard und Notausgänge sind Mangelware. Immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen. Von diesen traurigen Ereignissen inspiriert erzählt uns Regisseur Pål Øie eine spannende Geschichte.
Dabei stellt er uns zuerst seine gut ausgearbeiteten Charaktere vor. Wir erfahren ihre Hintergrundgeschichte und von ihren Beziehungen zueinander. Auch den kleinen Nebenrollen ist Zeit gewidmet. Øie legt viel Wert auf das Drumherum und vor allem kleine Details. Daher treffen wir manche, eigentlich total unwichtige Charaktere, später im Film wieder und wissen was ihnen erspart geblieben ist. So vermögen wir sie nicht nur als Statisten anzusehen, sondern mit ihnen mitzufühlen. Den Darstellern gelingt es die aufkommende Angst und Panik gut darzustellen. Sie entwickeln sich im Verlauf des Films, agieren authentisch. In der Hauptrolle brilliert Thorbjørn Harr, den wir schon aus der Serie Vikings kennen.
Øie baut die Spannung langsam auf und bleibt bei der Action stets realistisch. Er nimmt sich auch Zeit für ein ausgewogenes Maß an Dramaturgie. Wobei er so Einiges besser macht als diverse Hollywood Pendants. Passend platzierte Schockmomente verstärken die angespannte Stimmung und durch die Familienbefangenheit tut sich, wie in allen anderen Genrevertretern auch, der ein oder andere Held hervor. Øie konzentriert sich dabei nicht nur auf den Tunnel, er zeigt uns auch wie es den Menschen in der Notrufzentrale oder den Kollegen der Feuerwehrleute in der Station ergeht, die die Geschehnisse am Telefon oder über die Nachrichten mitverfolgen.
Die Sets sind gut in Szene gesetzt worden. Bei einem zweispurigen Tunnel mit Gegenverkehr hat man ja von Haus aus schon ein schlechtes Gefühl. Der Rauch und die Dunkelheit, gepaart mit stimmungsvoller Musik erzeugen eine dichte Atmosphäre, die auch maßgeblich zur Spannung beträgt. Besonders schön sind dann andererseits die Aufnahmen der verschneiten Landschaft.
Fazit:
The Tunnel ist ein gelungener Katastrophefilm, der vor allem mit seinen Charaktere und den ausgiebigen Details überzeugt.
Wir bedanken uns bei Glücksstern PR für die freundliche Unterstützung.