Nach einer durchzechten Diskonacht wacht Fernando in einer ihm fremden Wohnung auf. Er weiß nicht wie er heißt und wo er ist, aber als er auf den Wohnungsbesitzer Miguel trifft, haben die beiden gleich Mal Sex. Doch trotz seines Gedächtnisverlustes fühlt er sich zu Miguel hingezogen.
Eigentlich wollte Miguel den verwirrten Gast am nächsten Morgen raus werfen, doch dann tut er ihm leid. Sie versuchen herauszufinden wer er ist, und wo er herkommt. Doch irgendwie können sie nicht voneinander lassen und so bleibt Fernando kurzerhand in der Wohnung. Langsam scheinen Erinnerungen an jene Nacht wieder zu kommen…
Kritik:
Regisseur Leopoldo Laborde liefert uns mit „Memorias de lo que no fue“ einen hocherotischen Thriller in der mexikanischen Schwulenszene. Doch gleich vorweg, für das Mainstreampublikum ist dieses Werk zweifellos nicht geeignet.
Laborde, der auch das Drehbuch geschrieben hat, erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der ohne Gedächtnis in einer fremden Wohnung aufwacht. Doch anstatt in Panik zu verfallen, lässt er sich sogleich vom Wohnungsbesitzer vernaschen. So ganz passt die Situation mit der psychischen Momentaufnahme unseres Protagonisten nicht zusammen. Und anstatt raus zu gehen und nach seinem Leben zu suchen, bleibt er in der Wohnung. Vielleicht dichtet Labore dem Jungen eine Art Stockholm-Syndom an.
Nun gehts über eine Stunde mit relativ schlechtem Licht und amateurhafter Kameraarbeit in der Wohnung weiter. Durch Sex erschließen sich dann auch die fehlenden Erinnerungen. Und hier liegt auch schon mehr oder weniger das Highlight des Films, denn Laborde hält voll drauf und zeigt seine Darsteller aus allen möglichen Winkeln durchaus in Großaufnahme. Die jungen Männer sind somit überhaupt nicht schüchtern und durchaus fesch anzusehen.
Ja, das war leider das Highlight, denn ohne die ganzen Sexszenen wär die Geschichte in gut 20 Minuten erzählt gewesen. Zumindest passen die Sexszenen zur Handlung des Films. Gegen Ende gibts dann die Auflösung. Die Charkatere entwickeln sich nicht wirklich, wir erfahren lediglich von Miguel etwas Hintergrundgeschichte. Die Darsteller sehen gut aus, das wars auch schon. Von schauspielerischer Leistung reden wir lieber nicht. Sie sind durchaus auswechselbar.
Fazit:
Boy undone überzeugt mit hartem Sex und feschen Darstellern, ja TLA releasing meint die Warnung am Cover diesmal wirklich ernst, aber Geschichte und Charaktere lassen zu Wünschen übrig.