Robin Hood: König der Diebe (Filmkritik)

Zur Zeit der Kreuzzüge gelingt dem adeligen Kreuzfahrer Robin von Locksley die Flucht aus einem mauretanischen Gefängnis. Dabei befreit er den Einheimischen Azeem, der ihm fortan seine Treue schört und Robin nach England begleitet. Dort angekommen findet Robin seinen Vater ermordet und seine Familie vom Scherriff enteignet vor.

Nachdem er einige Männer des Scherriffs von Nottingham getötet hat, muss er in den Wald fliehen. Dort trifft er auf einen Haufen Gesetzloser, die unter Nottinghams strenger Hand leiden. Robin ernennt sich zum Anführer und beraubt jeden, der durch den Wald reist. Da er seine Baute mit dem Volk teilt, lieben die Armen ihn und lassen sich auch nicht durch ein Kopfgeld dazu hinreißen, ihren Wohltäter zu verraten. Als der Scherriff dann Lady Marian entführt eilt Robin zu ihrer Rettung…

Kritik:

Die Geschichte um den tapferen Räuber nahm im 13. Jahrhundert als Minnegesang seinen Anfang. Über die Jahrhunderte wurde immer mehr Balladen dazugedichtet. Richard Löwenherz wurde auf der Rückkehr aus den Kreuzzügen gefangen genommen und im österreichischen Dürnstein eingesperrt. Erst durch Lösegeldzahlungen (das mittelalterliche Crowdfunding) wurde er frei gelassen. In seiner Abwesenheit lag seine Heimat im Argen. In den meisten Robin Hood Verfilmungen wurde sein Thronfolger Prinz John als Bösewicht dargestellt. Hier entschied man sich allerdings diesen Part dem charismatischen Scherriff von Nottingham zu überlassen.

Robin Hood darf sich außerdem rühmen, eine der meist verfilmten Geschichten des letzten Jahrhunderts zu sein. Dabei finden sich einige gute Filme, wie diese Version hier, und einige, die mehr schlecht als recht sind. Nicht vergessen darf man hier natürlich Mel Brooks Parodie. Die Geschichte ist in diesem Fall sehr gut erzählt und um Nuancen erweitert worden.

Aufgebaut sind die meisten Verfilmungen ziemlich ähnlich. Auch hier trifft der weltbeste Bogenschütze auf eine Schar illustrer Schergen um Little John, Bruder Tuck und Co, die sich im Wald vor den Soldaten verstecken. Die Charaktere sind hier gut ausgearbeitet und die Darsteller überzeugen in ihren Rollen. Die Hauptrolle übernimmt Kevin Costner, der Anfang der 90er noch am Zenit seines Erfolges stand. Morgan Freeman tritt hier als maurischer Freund auf, dessen Rolle hier dazugedichtet wurde. Doch es funktioniert und die beiden harmonieren.

Die Jungfer Marian wird schon bei ihrer ersten Begegnung mit Robin als starke Frau dargestellt. Als Gegenspieler konnte Alan Rickman gewonnen werden, der hervorragend als Scherriff von Nottingham passt. Ihm wurde eine Hexe zur Seite gestellt, die dem Film einen kleinen mysteriösen Touch verleiht.

Die Sets und Ausstattungen sind sehr gelungen und verleihen dem Film eine dichte Atmosphäre. Neben den mittelalterlichen Ortschaften und den angestaubten Burgen weiß auch die Waldsiedlung zu überzeugen. Die Action ist im Film gut dosiert, hat kleine Höhepunkte und gipfelt in einem gelungenen Finale. Spannung kommt mit unter ein wenig auf.

Fazit:

Kevin Reynolds Version der Robin Hood Geschichte darf sich ungeniert zu einer der besseren Verfilmungen zählen. Er erzählt eine bekannte, aber interessante Geschichte ohne wirkliche Längen, überzeugt mit sympathischen Charakteren und die Action kommt auch nicht zu kurz.

4/5

Wir bedanken uns bei Koch Media für die freundliche Unterstützung

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