Planet der Affen – Prevolution (Filmkritik)

Der Forscher Will Rodman arbeitet eifrig an einem Mittel gegen Alzheimer. Nicht nur für die Allgemeinheit, sondern auch für seinen erkrankten Vater, dessen Zustand sich von Tag zu Tag verschlechtert. Das Mittel wurde schon erfolgreich an Affen getestet und soll nun vor einem Ausschuss präsentiert werden. Die Intelligenz der Versuchstiere hat sich enorm gesteigert, und deshalb ist Will überzeugt, weitere finanzielle Mittel und die Freigabe zum Versuch am Menschen zu erhalten. Als jedoch die Affendame, die Will dem Ausschuss vorstellen möchte, ausrastet und eine Spur der Verwüstung hinterlässt, wird das Projekt komplett eingestellt.

Als nun die Versuchsaffen eingeschläfert werden sollen, findet ein Tierpfleger ein Neugeborenes und übergibt den Kleinen in Wills Obhut. Will ist nun klar, dass sie nur ihr Junges beschützen wollte, dennoch scheint das Projekt gestorben zu sein.

Zuhause angekommen bemerkt er nicht nur die überdurchschnittliche Intelligenz des erst einen Tag alten Affenbabys, sondern auch, dass es seinem Vater in Gegenwart des kleinen Affen deutlich besser geht. Schnell ist Will klar, dass das injizierte Medikament von Mutter auf Sohn vererbt wurde. Er nennt den Kleinen Cäsar und treibt seine Forschungen privat voran.

Da es seinem Vater zusehends schlechter geht, fasst Will den Entschluss, ihm das Mittel zu verabreichen, was erstaunliche Verbesserungen zur Folge hat. Während er um Wiederaufnahme des Projektes bittet, gerät sein Vater in einen Disput mit dem Nachbarn. Cäsar beobachtet die Beiden und eilt Wills Vater zu Hilfe. Dabei wird der Nachbar allerdings verletzt, und Cäsar muss in ein Tierheim…

Kritik:

Die Remake- bzw. Rebootwelle der letzten Jahre hat dafür gesorgt, dass es so manchen Filmfan schon regelrecht zusammenkrampft wenn er hört, dass es mal wieder einen alten Klassiker trifft. Und wäre ein Remake oft nicht genug, wird auch gleich ein Reboot hintennachgeschossen. Doch erfreulicher Weise ist dieses nach dem recht enttäuschenden Remake ausgesprochen gut geworden.

Doch sollte man sich vom Trailer nicht in die Irre führen lassen. Es handelt sich hier keineswegs um einen Actionfilm. Die vorab gezeigte Action findet ausschließlich im Finale des Films statt, abgesehen vom Ausbruch des Versuchsaffen zu Beginn. Ansonsten ist der Film in die Kategorie Drama einzureihen.

Will verzweifelt an der Krankheit seines Vaters, baut eine Beziehung zu dem kleinen Affen auf, verliebt sich in eine Tierpflegerin und erkennt zu spät, dass seine Forschung gefährlich für die Menschheit ist.

Das mag jetzt vielleicht etwas langweilig klingen, jedoch vermag es der Film stets interessant zu bleiben und den Zuseher zu fesseln. Die Spannungskurve steigt dabei stetig an und man schaut gebannt zu, wie es Cäsar im Tierheim ergeht oder welche Auswirkungen Wills Forschungen haben. Gegen Ende gelingt es sogar zweimal dem Zuseher ein wenig Gänsehaut den Rücken runter zu jagen. Auch atmosphärisch schwächelt der Film in keinster Weise

Regisseur Rupert Wyatt gelingt es auch, die Vorgängerfilme nicht außer Acht zu lassen. Der jüngeren Generation dürften diese Filme unbekannt sein, so sehen sie die Zusammenhänge nicht. Es sind auch vor allem kleine Seitenhiebe, die bei Kennern der Reihe ein Aha auslösen. So wurde Cäcar nach dem Sohn der beiden Schimpansenwissenschaftler aus dem Originalfilmen benannt, oder in den Nachrichten vernimmt man, dass Raumfahrer ausgesendet wurden. In den Originalen hat man im Laufe der Filmlaufzeit erfahren wie es dazu kam, dass auf der Erde die Affen herrschen, hier wurde ein neuer Weg eingeschlagen und die Erklärung passt plausibel zu der Handlung des Films.

Rannten in den Originalen noch verkleidete Menschen durchs Set, stammen die Affen hier komplett aus dem Computer. Dabei wurde genügend investiert und die Technik ist schon so weit fortgeschritten, diese natürlich aussehen zu lassen. Die Schimpansen wirken lediglich ein bisschen groß, aber ok ich bin kein Veterinär. Die Gesichtszüge der Primaten muten schon sehr menschlich an. Und doch können diese Computerwesen überzeugen. Besonders beim Baby-Cäsar hört man im Kinosaal ein gelegentliches: mau, ist der süß.

Warum ich nun die Computeraffen vor den Menschen schreibe hat nichts damit zu tun, dass die menschlichen Darsteller schlechter agieren, im Gegenteil, sie überzeugen auf ganzer Linie und machen ihre Sache sehr gut. Man kann auch zu ihnen Sympathien aufbauen. Jedoch entwickeln sich die Affen im Verlauf des Films zu den Hauptdarstellern und die Menschen bleiben als Leihen zurück, versucht die Gefahr noch abzuwenden. Kenner der Geschichte wissen, dass das natürlich nicht gelingt.

Fazit:

Der Charme des Originals kann zwar nicht erreicht werden, dennoch ist Prevolution ein würdiger Neustart der Reihe und macht Freude auf eventuelle Fortsetzungen, die dann hoffentlich das Niveau beigehalten.

4/5

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