Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (Filmkritik)

Thomas Hutter arbeitet als Sekretär eines Immobilienmaklers in Wisborg. Eines Tages wird er nach Transsylvanien geschickt, da der reiche Graf Orlok ein Haus in Wisborg kaufen will. Hutters Frau, Ellen, ahnt nicht Gutes, kann ihren Mann aber nicht aufhalten. Und auch die Warnungen der Transsylvanier schlägt Hutter in den Wind.

Nachts erreicht er das Schloss. Der Graf bietet ihm Speis und Trank, und unterfertigt die Verträge. Dabei erblickt er ein Foto von Ellen. Hutter beschleicht ein beängstigendes Gefühl, und schon am nächsten Morgen bemerkt er seltsame Male an seinem Hals. Als er den Grafen beim Verladen von Särgen beobachtet, fürchtet er um seine Ellen.

Einige Zeit später landet ein Schiff ohne Besatzung in Wisborg. Mit dem unheimlichen Schiff kehrt auch die Pest in die Stadt. Nach und nach fallen die Bewohner der Krankheit zum Opfer. Und Graf Orlok kommt seinem Ziel immer näher. Ellen…

Kritik:

Selten hatte es ein Film so schwer wir Murnaus Nosferatu. Die Drehbuchautoren versuchten zwar die Handlung von “Bram Stokers Dracula“ zu entfernen, indem sie das Geschehen nach Deutschland brachten, und die Namen der Charaktere änderten. Dennoch erreichte die Stoker-Witwe bei Gericht, dass alle Exemplare des Filmes vernichtet werden sollten. Fast wäre dies auch gelungen. Wenige Kopien konnten im Ausland in Sicherheit gebracht werden.

Und so erlebte der Film, nach dem Tod der Witwe, sein Comeback. Es existierten verschiedene Versionen. Einige waren händisch eingefärbt worden. Die Farben sollten die Tageszeit symbolisieren. Da es 1922 nicht Möglich war, nachts zu drehen, sollte eine blaue Färbung die Nacht darstellen.

Noch heute, 97 Jahre später, kann “Nosferatu“ mit einer sehr dichten Atmosphäre und Spannung überzeugen. Wenn Graf Orloks Schatten die Wand entlang schleicht, und seinen Opfern die Angst ins Gesicht geschrieben steht, läuft es auch den Zuseher kalt den Rücken runter. Alleine schon Max Schrecks Erscheinung in stimmungsvollen Einstellungen vermag zu gruseln.

Er ist die ideale Besetzung für diese Rolle. Seine Mimik und Gestik sind hervorragend, teilweise sogar Angst einflößend. Nicht umsonst kam das Gerücht auf, er sei ein echter Vampir. Auch die anderen Darsteller überzeugen in ihren Rollen. Besonders Greta Schröder versteht es Ellens Angst mit ihren Blicken zu bekräftigen.

Eine sehr wichtige Rolle spielt die Musik, die es sehr gut versteht, die Spannung zu bekräftigen. Auch die Atmosphäre profitiert von der Symphonie. Wie bei einem Stummfilm üblich, wurden auch hier wichtige Dialoge und der weitere Handlungsverlauf auf Texttafeln eingeblendet. Noch dazu sieht man Passagen aus Bücher, und Briefe. Die Schrift ist dabei für heutige Verhältnisse gewöhnungsbedürftig.

Erstaunlicherweise wurden damals schon Effekte verwendet. So löst sich Graf Orlok mehrmals in Luft auf, oder Gegenstände bewegen sich selbstständig. Natürlich werden keine Morde gezeigt, was der Atmosphäre sicher geschadet hätte. Dennoch wurde dem Film in Deutschland Jugendverbot aufgelegt, und in Schweden wurde er bis in die frühen 70er Jahre verboten.

Fazit:

Noch heute ist “Nosferatu“ als einer der besten Vampirfilme. Diese dichte Atmosphäre wurde seither kaum erreicht. Zweifelsohne ein Meisterwerk.

5/5

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