
„Septemberweizen“ ist ein Film über
und gegen die Mythen, die sich um Weizen, Hunger und die ranken, die damit
umgehen. Josef von Ägypten ist der erste dieser mythischen Figuren. Seinen Ruf
als Ernährer verdankt er einer gut organisierten Spekulation gigantischen
Ausmaßes. Selbst in der Bibel ist erkennbar, dass Josef die Hungersnot, der er
seinen Ruf verdankt, selbst erzeugte. Josef der Ernährer ist die einzig
durchgehende Figur in „Septemberweizen“, und seine Legende, in den
Kontext unserer Zeit gestellt, erweist sich im Lauf des Films als aktuelles
Vorbild für viele moderne Josefs – Weizenhändler, Spekulanten, Politiker…
„Septemberweizen“ ist auch ein Film über den amerikanischen Weizen,
der den Weltmarkt bestimmt – die Methoden sind international, die Auswirkungen
global. „Septemberweizen“ ist mehr noch ein Film über Hunger – in den
reichen wie in den armen Ländern. Der Film forscht nach den Ursachen des
Hungers in einer Zeit des Überflusses, er fragt nach den Motiven, die Weizen
zur Ware und zur Waffe, Menschen zu Opfern des Wohlstandes, Natur zum Feind
werden lassen. Der Film ist in sieben Kapitel unterteilt, die vor allem Fragen
stellen und Widersprüche aufzeigen sollen.
Bild:
Diese Doku besteht aus verschiedenen, zusammengetragenen Berichten. Daher ist die Bildqualität sehr unterschiedlich. Durchgehend fallen kleinere Bildfehler, wie Staubkörner, auf. Kontrast und Helligkeit schwanken auch bei den einzelnen Videos. Jedoch gehen nie Details verloren. Ebenso schwankt die Schärfe. Diese Fehler und Schwankungen verleihen der Doku jedoch einen eigenen Charme.
3/5
Ton:
- Stereo 2.0 Deutsch
Der Ton liegt in 2.0 Stereo vor. Je nach Beitrag unterscheidet sich auch hier die Qualität. Manche Videos sind mittels VoiceOver vertont worden. Die Dialoge sind jedoch immer gut verständlich. Auch die Höhen und Tiefen schwanken von Clip zu Clip.
3/5
Extras:
- Booklet
Im Booklet werden die Inhalte der einzelnen Kapitel erklärt. Ansonsten gibt es keine Extras.
0,5/5
Fazit:
“Septemberweizen“ ist eine interessante Doku über die Wirtschaft der Nahrungsproduktion. Dokufans sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren.
3/5