Die Geister die ich rief (Filmkritik)

Frank Cross ist ein rücksichtsloser, und daher erfolgreicher, Produzent eines Fernsehsenders. Seine Angestellten haben nichts zu Lachen. Wer Kritik äußert wird, sogar einen Tag vor Weihnachten, gefeuert. Das Fest der Nächstenliebe bedeutet für Frank nichts, außer Einschaltquoten und Geld. Er lässt die Gratifikationen streichen, und verdonnert sine Sekretärin, die mit ihren Sohn zum Arzt wollte, zu Überstunden.

Wie jedes Jahr zu Weihnachten bringt Franks Sender auch diesmal wieder eine Liveaufführung von Dickens’ Weihnachtsgeschichte. Schon beim Werbespot konnten ihn seine Angestellten nicht überzeugen, und so kreiert Frank einen Eigenen, der seine Wirkung nicht verfehlt. Und hätte er nicht schon genug mit dem Weihnachtsprogramm um die Ohren, stellt ihn noch sein Boss einen Assistenten an die Seite.

Vom Stress und Ärger zerfressen zieht sich Frank abends in sein Büro zurück. Plötzlich erscheint ihm der Geist seines früheren Chefs, und wart Frank, sich schleunigst zu ändern, um nicht sein Schicksal zu teilen. Um Frank zu überzeugen, kündigt er ihm den Besuch der drei Weihnachtsgeister an.

Schon am nächsten Tag zur Mittagszeit bekommt Frank Besuch vom Geist der vergangenen Weihnacht. Zunächst befürchtet er verrückt zu werden, und auch der nächste Geist kann Franks Einstellung nicht ändern. Aber die Zeit drängt, noch bevor Weihnachten vorbei ist, muss Frank sein Leben ändern. Und der Geist der zukünftigen Weihnacht wartet schon auf ihn…

Kritik:

Es gibt unzählige Verfilmungen von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte. Doch selten erreicht eine diesen Charme, noch dazu mit einer richtig dosierten Prise Humor. Die Geschichte ist bekannt. Ebenezer Scrooge ist ein verbitterter, geiziger alter Mann. Drei Geister besuchen ihn an Weihnachten, danach erkennt er die alten Werte wieder.

Diesmal wurde die Handlung in die Neuzeit verfrachtet. Statt einer alten Firma residiert Frank als Chef eines großen Fernsehsenders. Er hasst Kinder ebenso Bettler und Leute, die keinen Ehrgeiz zeigen. Seine Liebe hat er schon vor über 15 Jahre gegen die Karriere eingetauscht. Diesen und andere Fehler zeigen Frank die Geister auf eine recht witzige Art und Weise.

Mit sehr viel Liebe zum Detail wurden die Sets und Kostüme geschaffen. Auch tricktechnisch hat der Film, für sein Alter, einiges zu bieten. Doch am Wichtigsten ist, neben einer kleinen Botschaft, der Humor. Und der stammt größtenteils von Bill Murray. Doch dabei wirkt er zu keiner Zeit übertrieben. Für einige Lacher ist auch der Running-Gag mit der Zensurspezialistin gut.

Dennoch schwenkt die Stimmung immer im rechten Moment ins Dramatische und lässt einige Schlüsselszenen ruhiger und daher eindringlicher erscheinen. Frank sieht wie es seinen Mitmenschen in absehbarer Zeit ergehen wird, wenn er sich nicht ändert. Ob es ein Obdachloser, oder der stumme, im Original schwer kranke, Junge ist, ihre Zukunft liegt in Franks Hand. Was ihm von den Geistern so drastisch gezeigt wird, kommt als Appell an den Zuseher rüber. Wie schon bei der Vorlage, kann man sich auch beim Film mit der Figur des Scrooge ein bisschen identifizieren.

Eine grandiose Darstellung liefert hierbei Bill Murray ab. Er versteht es perfekt, die derzeitige Stimmung seines Charakters zu spielen. Auch die anderen Charaktere wurden sehr gut gewählt und ausgearbeitet. Besonders die Nebenrollen tragen zum weiteren Handlungsverlauf bei.

Fazit:

Mit jeder Menge Humor und der alten Botschaft der Besinnlichkeit hat man es geschafft, Dickens’ Weihnachtsgeschichte erfolgreich in die Neuzeit zu geleiten.

4/5

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