Billy fährt mit seinen Eltern und dem kleinen Bruder am Weihnachtsabend den Großvater im Altersheim besuchen. Während die Eltern mit dem Arzt sprechen, warnt der Großvater Billy vor dem Weihnachtsmann. Bei der Heimfahrt werden sie von einem als Weihnachtsmann verkleideten Irren aufgehalten, der Billys Eltern tötet.
Schwer traumatisiert landen die Kinder in einem Weisenhaus, wo sie unter der Fuchtel der Nonnen leiden. Jedes Weihnachten wird für Billy zur Qual. Die Schwester Oberin will ihm mit Züchtigung von seinem Trauma befreien. Doch jedes Jahr wird es schlimmer.
Als Billy 18 wird, besorgt ihm Schwester Margaret einen Job als Lagerarbeiter in einem Spielwarengeschäft. Er lebt sich gut ein, und kommt auch gut mit seinen Kollegen aus. Doch als Weihnachten naht, wirkt Billy angespannter. Er hat sein Trauma noch immer nicht überwunden.
Am Heiligabend fällt der Kaufhausweihnachtsmann aus, und Billy muss einspringen. Nun dreht er völlig durch und beginnt die unartigen Teenys zu bestrafen. Er zieht eine Spur der Verwüstung durch die Stadt. Wahllos tötet er jeden, der sich ihm in den Weg stellt …
Kritik:
Auch Weihnachten blieb von der 80er Horrorwelle nicht verschont, und so schickte man einen mordenden Weihnachtsmann los, um die Teenager zu dezimieren. Doch anstatt gleich loszulegen, begleitet man den Killer durch seine schwere Kindheit. Nachdem die Eltern ermordet wurden, fristet er sein Dasein im Weisenhaus. Schwester Margaret will dem Jungen helfen, darf aber nicht, da die Schwester Oberin eine eigene Therapie für solche Fälle hat.
Während dieser halben Stunde nimmt sich der Film Zeit, um auf das Trauma des Kleinen einzugehen. Ständige Rückblenden auf den Mord sollen seine Angst deutlich machen. Schauspielerisch schafft er es allerdings nicht, das Trauma glaubwürdig rüber zu bringen. Das Tempo ist an dieser Stelle komplett weg, und der Film wird Langweilig.
Ist diese Zeit mal überstanden, baut der Film seine Stärke auf. Diese beschränkt sich aber nur auf ein paar blutige Morde. Atmosphäre und Spannung sucht man vergebens. Auch der Sinn der Handlungen bleibt unklar. Man wollte einfach nur in kurzer Zeit den Bodycount in die Höhe schrauben. Die Morde geschehen recht abwechslungsreich und teilweise etwas blutig. Ein paar passieren im Off, da bekommt man aber das Resultat zu sehen. Das Tempo steigert sich kurzfristig. Dann allerdings drohen die spannungslosen Kills schnell langweilig zu werden.
Der Mörder ist von Anfang an bekannt, und braucht sich deshalb nicht hinter einer Maske zu verstecken, was den Film auch um das Mörderraten beraubt. Dass solche Umstände aber durchaus funktionieren können, haben schon andere Werke bewiesen. Hier setzte man aber auf eine Aneinanderreihung von blutigen Szenen, anstatt etwas auf Spannung und Komplexität zu achten. Und darum scheitert der Film auch gleich wieder an seiner Stärke. Die Morde sind zwar gut inszeniert, jedoch wurde gerade mit der hohen Anzahl der falsche Weg eingeschlagen.
Die Darsteller wirken allesamt blass. Keiner kann sich irgendwie herauskristallisieren. Ansätze sind vorhanden, werden aber vom Drehbuch wieder fallen gelassen. Billy wirkt als Mörder eher lächerlich, und nach dem fünften “Unartig“ wartet man schon ungeduldig auf sein Ableben.
Somit bietet der Film durchaus Anreize für Horrorfans, die einfach abschalten wollen. Fans von anspruchsvollen Filmen sollten diesen allerdings meiden.
2,5/5
Silent Night Deadly Night 2 (Filmkritik)
Ricky sitzt im Gefängnis und wird vom Psychologen Dr. Bloom über sein Leben interviewt. Dabei erzählt er neben den traumatischen Erlebnissen seines Bruders Billy auch von seiner Zeit nach seiner Adoption. Wie er den Tod seines Stiefvaters verkraftete und selbst zu morden beginnt.
Während des Gespräches gelingt Ricky die Flucht. Er hat nur ein Ziel. Er möchte Rache an der Schwester Oberin nehmen, die seiner Meinung nach an Billys Handlungen schuld war. Doch nach deren Schlaganfall ist das Weisenhaus geschlossen, und die Nonne siecht zuhause vor sich hin. Aber Ricky wird sie finden…
Kritik:
Mehr gibt die Handlung leider nicht her. Schlimmer noch, in den ersten 35 Minuten sieht man eine Zusammenfassung des ersten Teils inklusive aller Morde. Diese Kreativität sollte ausgezeichnet werden. Und so vermögen diese mutwillig in die Rahmenhandlung gepressten Szenen Kenner des ersten Teils gekonnt zu langweilen. Auch als die Protagonisten im Kino sitzen, werden auf der Leinwand Szenen des Vorgängers gezeigt.
Die eigentliche Handlung beginnt erst ab der Hälfte des Filmes, hat aber keinen Raum, um sich zu entfalten. Ricky erzählt Anekdoten aus seinem Leben, flieht und sucht die Oberschwester. Das wars. Da er vor dem Gefängnis auch nicht untätig war, werden ein paar neue Morde gezeigt, die aber bis auf zwei Ausnahmen recht zurückhaltend sind. Dazu gibts noch eine derart unglaubwürdige Autoexplosion, dass man sich das Lachen nicht verhalten kann.
Spannung und Atmosphäre sind auch hier Mangelware. Die Morde laufen wie am Fliesband ab, das Tempo bleibt lahm und der Film wird rasch langweilig. Stellt sich unser Mörder anfangs noch als Bestrafer der Unartigen heraus, wird diese Entwicklung schnell verworfen, und er läuft einfach Amok. Die unglaubwürdigen Darsteller können dabei allerdings auch Nichts mehr retten. Sie spielen emotionslos ihre Rollen, keiner vermag zu überzeugen.
Welch Innovation: Wer Teil 1 nicht hat, braucht eigentlich nur den Zweiten besitzen, denn hier sieht man den kompletten ersten Teil eh noch mal. Der eigentliche Film versagt dann auf allen Linien.
0,5/5