Black Christmas (Filmkritik)

Heiligabend: Draußen wütet ein Schneesturm. Die verbliebenen Mitglieder einer weiblichen Studentenverbindung sitzen mit ihrer Hausmutter vor dem Weihnachtsbaum und warten auf die Geschenkverteilung. Und wie es die Tradition verlangt, liegt auch ein Geschenk für den Mörder, der in jenem Haus lebte unterm Baum. Die Hausmutter erzählt seine Geschichte.

Billy war das ungeliebte Kind einer psychisch kranken Mutter. Nachdem sie Billys Vater ermordet hatte, sperrte sie den Kleinen auf den Dachboden. Jahre später hatte die Mutter einen neuen Liebhaber. Da sie aber mit ihm kein weiteres Kind zustande brachte, musste Billy herhalten. Und so wurde er der Vater seiner Schwester. Weitere Jahre später eskalierte die Situation und Billy tötete seine Mutter und deren Lover.

Während die Studentinnen der Geschichte lauschen, werden sie von einem unbekannten Anrufer terrorisiert. Und schon bald fließt wieder Blut, denn Billy ist aus der Irrenanstalt geflohen, und kommt nachhause. Da passt es ihm natürlich gar nicht, dass sein Haus belagert wird. Mit Appetit auf die Augen seiner Opfer metzelt er sich durch die scheinbar hilflosen jungen Frauen…

Kritik:

Auch “Black Christmas“ blieb von der Remake-Welle nicht verschont. Und so nahm man die Grundhandlung des Originals, baute einige hervorragende Splatterszenen ein und ließ das Ganze nach Schema F ablaufen. Ein Mörder entkommt der Irrenanstalt und beseitigt alle, die ihm im Weg stehen, oder in dem Fall in seinem Haus wohnen. Also nichts, was man nicht eh schon des Öfteren gesehen hat. Interessant dabei ist jedoch, dass während der Haupthandlung Rückblenden den Killer vorstellen. Die Hausmutter erzählt von seiner Kindheit, man lernt ihn somit wirklich kennen. Er bleibt kein Unbekannter und hat demzufolge auch keine Maske nötig.

Während der Erzählungen führt ein weiterer Handlungsstrang in die Klinik, wo Billy gerade dabei ist, auszubrechen. Geschahen die Morde im Original noch im Off, geht es hier ganz schön zur Sache. Witzigerweise fungieren diverse Weihnachtsgegenstände, sogar ein Christbaum, als Mordwaffe. Für Abwechslung ist daher gesorgt. Mit Blut wird in der unrated Fassung nicht gespart und die Kamera hält meistens voll drauf.

Dabei wird das Tempo sehr hoch gehalten. Die Morde sind schön über den ganzen Film verteilt, so dass er niemals langweilig wird. Auch diverse Meldungen und schwarzhumorige Szenen sorgen für Unterhaltung. Leider wurde nicht viel Wert auf Spannung und Atmosphäre gelegt. Gerade noch die Rückblende kann diese Werte bieten. Der Hauptstrang selbst lebt von den Splattereffekten. Und hierbei unterscheidet sich das Remake deutlich vom Original.

Die Charaktere dienen sozusagen nur als Kanonenfutter für die Mörder. Sie werden nicht wirklich vorgestellt, und entwickeln sich auch nicht. Sie bleiben ihren Rollen treu und agieren dementsprechend. Es fällt zwar niemand negativ auf, aber übern Durchschnitt kommt auch keiner der Schauspieler.

“Black Christmas“ ist somit ein durchschnittlicher Slasher, der mit Tempo, guten Morden und etwas schwarzen Humor aufwartet, und durchaus unterhalten kann. Anspruch und Atmosphäre gibt es keine.

3,5/5

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